HIV und Frauen
Besonderheiten bei HIV-positiven Frauen
Von den ca. 91.400 HIV-positiven Menschen in Deutschland sind ca. 17.800 Frauen betroffen (Stand: Ende 2020, Quelle RKI). Sie sind in hohem Maße der Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt. Sie leben meist die Infektion nicht offen, weil oft auch Kinder zu versorgen sind. Damit sind sie eine Gruppe unserer Patienten, die besondere Hilfestellungen und Betreuungen benötigen. Der Schwerpunkt »HIV und Frauen« im Infektiologikum Frankfurt soll es Frauen ermöglichen, in einer persönlichen, vertrauten und sicheren Atmosphäre frei über ihre Infektion sprechen zu können. Der Arztbesuch kann so frei von Ängsten sein.
Dr. med. Gaby Knecht gehört der Arbeitsgruppe Ärztinnen und AIDS (3A) der dagnä e.V. an, die »Versorgungsgrundlagen für HIV-positive Frauen« entwickelt hat. 3A als Netzwerk spezialisierter Behandlerinnen setzt sich für die optimale medizinische Versorgung HIV-positiver Frauen ein, um die Lebensqualität der Frauen zu erhalten und zu verbessern und letztlich die Lebenserwartung zu steigern.
Bisher vorliegende Leitlinien zur Behandlung der HIV-Infektion beinhalten zwar Handlungsempfehlungen für Teilaspekte, wie z.B. die medikamentöse Behandlung der HIV-Infektion, können aber aufgrund ihrer Struktur keinen Überblick über die Herausforderungen des klinischen Alltags geben.
Auf der Basis von Leitlinien, Studien und Konsensbildung entstand eine Zusammenfassung der Behandlungsstandards mit Empfehlungen zu Anamnese, Diagnostik und Therapie unter Berücksichtigung frauenspezifischer Aspekte. Damit erhalten Behandler*innen eine Übersicht über wichtige Aspekte in der Behandlung HIV-positiver Frauen – und letztlich auch ein Instrument für die Qualitätssicherung in Ihrer Praxis. Dies kommt wiederum den Patientinnen zugute.
Download Grundlagen für die Versorgung HIV-positiver Frauen
Schwangerschaft
HIV-infizierte Frauen können auf normalem Wege Kinder zeugen und gesunde Kinder austragen. Hierbei sind jedoch einige Besonderheiten, insbesondere der HIV-Therapie, zu beachten. Aus diesem Grunde finden regelmäßig interdisziplinäre Besprechungen mit Gynäkologen, Pädiatern und Neonatologen anderer Praxen und Kliniken sowie der der Uniklinik Frankfurt statt. Die Richtlinien zur HIV Therapie in der Schwangerschaft ändern sich ständig und werden an den aktuellen Stand der nationalen und internationalen Schwangerschaftsregister angepasst.