Hepatitis B
Die Übertragung des Hepatitis B Virus erfolgt durch Blut und andere Körperflüssigkeiten, z. B. durch kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut, und beim ungeschützten Geschlechtsverkehr. Weitere Übertragungsmöglichkeiten können gemeinsam genutzte Hygieneartikel (z.B. Rasierapparat), aber auch der Blutkontakt bei der gemeinsamen Verwendung von Spritzen (intravenöser Drogengebrauch) sowie bei Tätowierungen oder Piercings sein. Abhängig von der Virusmenge im infizierten Material können schon sehr geringe Mengen zu einer Infektion und Erkrankung führen. Auch kann das Virus von einer infizierten Schwangeren vor oder während der Geburt auf das Kind übertragen werden.
Nach Angaben der WHO haben weltweit ca. 2 Milliarden Menschen eine Hepatitis B Infektion durchgemacht und ca. 350 Millionen Menschen sind weltweit chronisch mit Hepatitis B infiziert. In Deutschland wird die Zahl der chronisch HBV-Infizierten auf 0,5% der Bevölkerung geschätzt.
Eine akute Hepatitis B Infektion kann schwerwiegend verlaufen und zum akuten Leberversagen führen. Nicht immer jedoch treten Symptome der akuten Leberentzündung (Gelbsucht, Entfärbung von Stuhl, dunkler Urin) auf und das Beschwerdebild bleibt unspezifisch (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Druck im rechten Oberbauch).
Bei Infektionen im Erwachsenenalter kommt es bei ca. 10% der Infizierten zu einem chronischen Verlauf der Hepatitis B Virusinfektion. Die Folgen einer zum Teil jahrzehntelangen Infektion können eine zunehmende Zerstörung des Lebergewebes (Fibrose) bis hin zur Leberzirrhose sowie unabhängig hiervon die Entwicklung von Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) sein.
Einen effektiven Schutz gegen Hepatitis B bietet die Impfung, welche von der STIKO am RKI bei allen chronisch Lebererkrankten sowie bei Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko (wechselnde Sexualpartner*innen, Partner*innen mit chronischer Hepatitis B, Drogengebraucher*innen) unbedingt zu empfehlen ist und auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.