Hepatitis C
Das Hepatitis C Virus (HCV) wurde erst 1988 identifiziert. Die Übertragung erfolgt fast ausschließlich durch kontaminiertes Blut.
Bei Drogengebraucher*innen stellt das gemeinsame Benutzen von Spritzen und Kanülen mit der Gefahr einer Ansteckung einher. Jedoch auch schon beim gemeinsamen intranasalem Konsum (z.B. Sniffen von Kokain) kann es durch Verletzung der Schleimhäute zur Übertragen von HCV kommen.
Im Allgemeinen ist das sexuelle Übertragungsrisiko gering, wird aber in bestimmten Gruppen (z.B. schwule Männer) und bei bestimmten Sexualpraktiken (schleimhautverletzend) jedoch zunehmend häufig beobachtet.
Das Übertragungsrisiko von Hepatitis C von der Mutter auf das Kind ist deutlich niedriger als bei einer HBV-Infektion. Eine die frauenärztlich Betreuung betreffende Konsequenz (Kaiserschnitt) ergibt sich hieraus nicht.
Bei der Mehrzahl der mit dem HC-Virus Infizierten kommt es nicht zu einer spontanen Ausheilung und zur dauerhaften Virusinfektion (chronischer Verlauf). Weltweit lebt ca 1% der Weltbevölkerung mit dem Virus (geschätzt werden von der WHO 71 Mio Virusträger). Für Deutschland liegen derzeit keine verlässlichen Zahlen vor. Schätzungen gehen von 0,3% der Bevölkerung aus.
Die akute Hepatitis C Virusinfektion verläuft selten schwerwiegend. Häufig (60-80%) kann die akute Infektion nicht ausgeheilt werden und das Virus verbleibt im Körper (chronische Hepatitis C).
Wie auch bei einer chronischen HBV-Infektion kann es im Verlauf einer chronischen HCV-Infektion zu einer zunehmenden Zerstörung des Lebergewebes (Fibrose) und im Verlauf zu einer Leberzirrhose und der Entstehung von Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) kommen. An den Spätfolgen einer Infektion mit dem HC-Virus sterben nach Schätzungen der WHO weltweit jährlich über 300.000 Menschen.
Eine wirksame Schutzimpfung gegen Hepatitis C existiert nicht.
Allerdings kann eine chronische HC-Virusinfektion durch Medikamente dauerhaft geheilt werden. Die Entwicklung neuer und direkt auf das Virus wirkender Medikamente (DAA) haben in den letzten Jahren zu einer wahrhaften Revolution geführt. Bei sehr guter Verträglichkeit sind die Heilungschancen mit diesen heute eingesetzten – und weiterhin sehr teuren – Kombinationspräparaten hervorragend.
Auch nach ausgeheilter Hepatitis C besteht kein Schutz vor einer erneuten Infektion. Ausschließlich durch Meidung von Übertragungsrisiken kann eine erneute Infektion verhindert werden.